Von der unfassbar schönen Traurigkeit

Ich habe mein Blog immer als Tagebuch gesehen, in das ich all die Dinge schreibe, die mich in irgendeiner Form berühren, beschäftigen, erfreuen oder belasten.
Damit möchte ich jetzt fortfahren..

Ich habe eine "Sache". Es ist keine Beziehung, vielmehr ist es "grenzenlose Zuneigung, Vertrauen" (O-Ton M.) und eine besondere Form der Anziehung.

Es begann im Sommer 2015.
Ich hatte furchtbar Schiss vor dem ersten Date, weil er mir gefiel - optisch, ja, aber auch seine Art zog mich an.
M. ist nicht einfach; er wirkt dominant, selbstsicher, aber auch unnahbar. Eine gefährliche Mischung. Jedoch ahnte ich schon früh, dass da noch ganz andere Facetten in ihm stecken.

Das Verhältnis existiert seit diesem Sommertag.
Der Kontakt brach temporär mal ab, wurde dann wieder reaktiviert und auch als ich herausfand, dass er liiert ist und ich deswegen alle Brücken abbrach, fingen wir uns gegenseitig immer wieder ein.
Zu seiner Beziehung möchte ich gar nicht viel sagen, aber er empfindet seine Freundin nicht auf Augehöhe und außer Kuscheln passiert nichts mehr im Bett. Besonders dieser Augenhöhe-Umstand wäre für mich ein K.o.-Kriterium für eine Beziehung, aber das ist scheinbar nur meine Meinung.
Sie ist fast 20 Jahre jünger als er, Studentin und rein optisch das komplette Gegenteil von mir, d.h., sie ist sehr, sehr, sehr zierlich.
Aber er konnte sich zum 1.Mal in seinem Leben Kinder mit einer Frau vorstellen, als sie vor gut 3 Jahren zusammen kamen, sagte er mal. Dennoch ist sie (sexuell) nicht das, was er möchte, will und braucht und sie kann ihm das Ersehnte nie geben.
Ich bin diejenige, die er (sexuell) will.

Zu Beginn war er verschlossen. SEHR verschlossen. Im Grunde wusste ich seinen Namen und das war es auch fast.
Mittlerweile pflegen wir einen entspannt-freundschaftlichen Umgang mit erotischer Note, der auch Berichte aus seinem Berufs- als auch Privatleben zulässt.
Ich dränge ihn nicht, lasse die Leine lang und schaue, was passiert. Jegliche Form von Forderung o. Druck wäre fehl am Platz, so mein Bauchgefühl.
Unsere "Sache" ist nicht so, wie man denkt.
Unser Tun macht etwas mit der Seele, ist in einem Menschen verankert und nicht "wegduschbar" und es geht tiefer als Sex. Erst seit ihm weiß ich, dass mich das beflügelt und ich es genau so möchte.
Ich muss mir eingestehen, dass ich bis jetzt noch nie einen Mann derart intensiv begehrt habe.
Noch nie hat mich jemand so erreicht.

Wir sehen uns selten und wenn, dann nur kurz. Das liegt aber auch an meiner momentanen Wohnsituation, ansonsten gäbe es mehr und längere Treffen. Zu ihm können wir nicht ... nein, das stimmt so nicht - er bot es einst an, aber ich lehnte ab, weil ich nicht in die Wohnung der beiden möchte und dort dann z.B. Fotos von ihr oder ihre Kleidung an der Garderobe, ihre Dinge im Bad, etc. sehe.

Ich bin eine Geliebte.
Nach wie vor habe ich mein eigenes Leben, treffe auch andere Männer, aber dennoch schwingt er in meinem Kopf.
Ja, ich bin nichtsdestotrotz auf ganz eigene, tiefe, traurige Weise verliebt. Oder ist es nur Sehnsucht nach den Dingen, die uns verbindet, die mich quält?
Ich weiß nicht, was noch passiert und wo es hinführt. Freunde, denen ich davon erzählte, entgegnen fast immer einstimmig "Was will er mit ihr?! (...) Die trennen sich auf kurz oder lang."
Wahrscheinlich kam sie zu seinem Zeitpunkt in sein Leben, als er genau so einen Menschen gebraucht hat - jung, lebendig, sprühend, ... aber auch formbar.
Er wüsste nicht, ob er überhaupt jemandem Liebe geben könnte - ein Satz, der von Männer Lippen immer ein wenig nach "Mach dir keine Hoffnungen, ich bin eh ein unlösbarer Fall und komischer Kauz" klingt.

Das ist nur ein Ausschnitt und nicht mal die halbe Geschichte.
Es geht also weiter...

Impression Sommer 2015

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